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The Strange Face Of Love
Heike Kurtenbach
16.06.2023 / 19:00
Reinschnuppern: 15.06.2023 / 19:00 – 21:00
JesusChris
Witteringstr. 83
45130 Essen
Hola!
Nach unserer Wahl-Kölnerin Yana beehrt uns nun Heike von direkt umme Ecke – liebe Nachbarin also. :-) Das finden wir gut, zeigt es doch wieder, dass das Gute nahe liegt. Es ist ja tendenziell ein grosses Problem des Ruhrgebiets als solches … da schaut man gern neidisch auf die hippen anderen und kauft teuer fremden Schmuck, anstatt etwas Vertrauen in die durchaus fähigen Eingeborenen zu setzen. Aber das ist eine andere Geschichte :-)
Heike hat etwas vollbracht – und vor allem gewagt – das uns als nach wie vor amtierende Kommunikationsdesigner auch immer wieder einholt und durchaus das Herz zum Bluten bringt.
Sie hat – letzen Endes wie so Vieles durch die doofe Corinna initiiert – das oft und gern und zurecht zitierte Grafiknuttentum gegen die freie Kunst eingetauscht. Großer Respekt!
Frei bedeutet in diesem Kontext natürlich nicht das Entsagen jeglicher Konventionen, frei bedeutet den Verzicht auf Reinrederei und Kompromiss. Ok – nicht ganz. Denn reinreden kann man sich ja trefflich selbst … aber mit dem Wissen, wen man vor sich hat und wie damit umzugehen ist.
(Grafik-)Design und Kunst werden ja insbesondere in Deutschen Landen gern und entschieden getrennt bewertet. Das bei Aspiranten beider Genres im Grunde Antrieb und Rüstzeug zunächst ähnlich sind, wird dabei gern vergessen. Aber während bei der Entscheidung für den Weg der Kunst Zweifel und wirtschaftliche Ungewissheit häufige Begleiter werden, läuft der Designmensch schnell Gefahr, sein kreatives Talent zu verheizen – oder verheizen zu lassen. Ökonomischer Selbstbetrug und der ständige mühsame Kampf um die Anerkennung der eigenen Kompetenz durch den Auftraggeber sind an der Tagesordnung.
Heike hat dieses Dilemma bewusst hinter sich gelassen und schnell gemerkt, wie sehr sie in diesem ihrem neuen Leben aufblühen darf. Und in den wenigen zwei Jahren ihres aktuellen Schaffens gerät sie in einen wahren Rausch. Dem wuchernden Wust an Werken muss final selbst die geliebte Couch weichen.
Dieser Rausch ist Ausdruck einer lange unterdrückten Leidenschaft. Einer Leidenschaft, die als erstes verloren geht, wenn man sein kreatives Talent der Kompromissarbeit widmet. Und darf sie dann – oft aus einer Zäsur heraus geboren – wieder einmal aufpoppen, dann bricht sie sich wahnhaft Bahn und stellt fanalhaft die Frage: Warum erst jetzt?
Heike malt fast rund um die Uhr. Portraits, die ins Herz schauen, in das tief Verborgene, das Wesentliche. Dabei bedient sie sich eines durchaus breiten Repertoires an Stilen und Ausdrucksmitteln. Manches Werk lässt den ironischen Geist des Karikaturistischen aufblitzen, es gibt illustrative Tendenzen, Comichaftes, aber auch ins Hyperrealistische tendierende Gemälde. Zu jedem Gesicht weiss die Künstlerin eine kleine oder grosse Geschichte zu erzählen. Geschichten, die am Ende des Tages ihr eigenes Tun und Leben bereichern. Es gibt ein sehr schönes und, für die Ungeduldigen, nicht allzu langes WDR-Interview, in dem Heike sehr sympathisch über ihre Entwicklung der letzten Jahre erzählt.
Schaut es euch an:
Wir freuen uns auf eine gute Nachbarin und eine Ausstellung, die beim Anschauen selbstbewusst zurückblinzelt.
Kommet und staunet alle darüber.
Bis dahin,
Heike, Jesus & Chris
Und wie immer:
am Vor-Donnerstag ab 19 Uhr reinchillen.
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